Wer heute die herkömmliche Sprache nutzt, wird von den Nutzern des Gendersoziolekts oft als altmodisch, uninformiert, ungerecht und unsensibel dargestellt.
Das ist, nach unserer Überzeugung, nicht so!
Wir gendern nicht, weil wir nicht gendern wollen! Bewusst und frei, mündig und offen entscheiden wir uns gegen die Genderideologie und gegen deren destruktive Sprachkonstrukte. Wir wollen die große Mehrheit, die Gendersprache zurecht ablehnt, sichtbar machen. Deswegen haben wir die Aktion Genderfrei ins Leben gerufen, damit jeder Mensch in diesem Land sich dazu bekennen kann, genderfrei schreiben, sprechen und denken zu wollen. Es ist für uns ein Zeichen der Mündigkeit als Bürger dieses Landes und auch ein Bekenntnis, dass wir, die Bürger, Verantwortung für die Zukunft übernehmen.
Wer in einer offenen, vielfältigen Gesellschaft lebt, ist auf eine Sprache angewiesen, die klar, integrationsfreundlich, nichtdiskriminierend und vielseitig ist. Eine Sprache, mit der Frauen Bundeskanzler, Professor, Forscher, Kaufmann oder Busfahrer werden und werden können und die sie als Frau in den Berufen jederzeit sichtbar machen kann, als Bundeskanzlerin, Kauffrau und Busfahrerin. Eine Sprache, in der selbstverständlich auch Männer vorkommen dürfen, in der auch an Männer gedacht werden darf und in der Männer als wichtiger Teil der Sprachgemeinschaft und der Gesellschaft willkommen sind.
Wer sich von den üblichen Geschlechtsbezeichnung nicht angesprochen fühlt, kann dies ohne Probleme individuell im Gespräch mit seinem Gegenüber geltend machen und muss nicht eine tiefgreifende, strukturelle Änderung der deutschen Grammatik für sich einfordern.
Gendersprache soll als „Top-Down-Prozess“, also durch politische Entscheidung, der Bevölkerung aufgenötigt werden. Entsprechend stark ist sie bei Behörden, Ämtern, Hochschulen und staatsnahen Institutionen vertreten. In den letzten Jahren ist auch zu beobachten, dass immer mehr Unternehmen ihre Marktmacht missbrauchen, um Gendersprache – und damit auch immer die Genderideologie – zu verbreiten.
Regelmäßig wird der Gendersoziolekt, wenn auch wahrheitswidrig, mit Eigenschaften wie „geschlechtergerecht“ oder „geschlechtersensibel“ versehen. Diese Attribute werden sogar als Synonym zur Gendersprache benutzt (geschlechtergerechte Sprache). Freilich bleiben die Nutzer der Gendersprache den Nachweis schuldig, dass ihre Sprachkonstrukte gerecht oder sensibel sind. Wir lassen uns nicht unterstellen, dass unsere herkömmliche Sprache nicht „gerecht“ und „sensibel“ sei.
Gerecht und sensibel ist zudem eine Frage dessen, WAS gesagt wird, nicht eine Frage der verwendeten Grammatik. Und eine Sprache, die es möglich macht, durch das generische Maskulinum so weit zu abstrahieren, dass ALLE inkludiert werden, ist natürlich auch eine Sprache, die alle Menschen gleichwertig umfasst. Pauschale Vorwürfe gegen eine Sprache, die sich auf natürliche Art, durch Anwendung, entwickelt hat, und deren Anwender kann man wohl kaum als gerecht oder sensibel bezeichnen.